Samstag, 13. August 2011

Kindergarten-Community (1): Ausgangslage

Das morgendliche Bringen und nachmittägliche Abholen der Kinder mag traditionell die Tausch- und Tratschbörse der Mütter und Väter im Kindergarten gewesen sein. Inzwischen sind die meisten berufstätig und verbringen mehr Zeit im Büro vor dem Rechner als im Eingangsbereich des Kindergartens. Die logische Schlussfolgerung: Den Austausch und den Tratsch dahin bringen, wo die Menschen sind und den Vorraum des Kindergartens ins Internet verlegen.

Genügend Möglichkeiten dazu gab es auch schon vor dem "Web 2.0" (Foren, Bulletinboard, etc.), obwohl vieles jetzt noch einfacher und konsequenter ist. Meinvz.net, Lokalisten.de, Yahoo Groups und Facebook rufen doch allesamt "Community! Vernetzt euch!" und es könnte so schön wie einfach sein: Account angelegen, Gruppe eröffnen und mächtig Daten austauschen. Das Problem: der Datenschutz! Bei einigen Plattformem ist nicht einmal klar, ob mir die Daten überhaupt noch gehören, die ich dort abwerfe. Aber klar ist, dass man wenig Kontrolle hat, was mit den Daten letztendlich wirklich passiert und noch weniger Einfluss hat man auf Gestaltung, Ausbau und Funktion. Dafür kostet es nichts; man bezahlt - ähnlich bei AmericanExpress - einfach mit seinem guten Namen.

Alternativ könnte man auf eine Plattform gehen, die sich ausschliesslich dem Austausch zwischen Familien und ihren Bezugsgruppen (Kindergarten, Schule, Sportverein) verschrieben haben und den Datenschutz als besonderes Leistungsmerkmal hervorheben. Neulich hatte die Düsseldorfer Familien-Zeitschrift "Libelle" auf ein solches Projekt verwiesen: MeineFamilie.de. Letztendlich so eine Art Facebook für Familien - nur halt mit Datenschutz. Sicher keine schlechte Idee, aber auch kann man nicht hinter die Kulissen gucken kann und weil das Angebot darüber hinaus auch noch werbefrei ist, muss es am Ende des Tages eben auch etwas kosten.

Auf der anderen Seite erhöht man auch die "kritische Masse", wenn eine kleine Community in einer Größeren platziert wird. Es besteht die Möglichkeit zum Austausch über die eigene Gruppe hinweg, was ja manchmal auch belebend sein, wenn das überhaupt gewünscht ist. Sozusagen als öffentlicher Aushang des Kindergartens.

Letztendlich muss man abwägen: Wieviel Masse, Schwung und Drehmoment liefert mir eine große, populäre Plattform im Verhältnis zu dem Risiko des unkontrollierbaren Schutzes der eigenen Daten. Mir erschien es sinnvoll, den Weg einer eigenen Community zu wählen.

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